Die Luft im Saloon war zum Schneiden. Die Lampen, die Ăźber den Tischen von der Theke hingen, spendeten Licht. Um sie schlierten Wolken von Tabakrauch.
An einem der Tische saĂen Warren Bridges und Lester Morgan. Es waren steckbrieflich gesuchte Banditen; Postkutschenräuber, Vergewaltiger, MĂśrder. Sie waren in Borger nicht erkannt worden. Die Bilder auf ihren Steckbriefen zeigten sie mit wild wuchernden Bärten. Ehe sie in die Stadt kamen, hatten sie sich glattrasiert. Nur noch die Schnurrbärte waren vorhanden.
Joe Hawk und ich waren auf ihrer Fährte geritten. In Amarillo waren sie nämlich aufgefallen. Jetzt betrat ich den Saloon durch die Vordertßr. Joe sollte durch die Hintertßr kommen.
Die beiden Banditen waren reif fĂźr den Galgen. Sie dem Gesetz zu Ăźberantworten waren Joe Hawk und ich nach Borger gekommen ...
Verworrener Lärm herrschte im Schankraum. Männer brĂźllten und grĂślten. Betrunkene torkelten zwischen den Tischen herum. Animiermädchen, die sich fĂźr einen Drink betatschen und begrabschen lieĂen, lachten hell und gekĂźnstelt. Es war Samstag und der Saloon gerammelt voll mit Cowboys von den umliegenden Ranches. Die Stimmung war ausgelassen.
Hinter mir schlug die PendeltĂźr aus. Ich wurde kaum beachtet. Dass ich einen Stern trug, interessierte niemand, der kein schlechtes Gewissen hatte. Nur einer der Cowboys an einem der runden Tische gleich bei der TĂźr lieĂ eine zotige Bemerkung los. Ich ignorierte ihn und schritt langsam zwischen den Tischreihen entlang. Das Gewehr trug ich links am langen Arm. Meine Rechte hing locker neben dem Griff des Remington.
Jetzt kam Joe durch die Hintertßr herein. Ich sah ihn aus den Augenwinkeln. Er baute sich am Ende des Tresens auf und hielt seine Winchester mit beiden Händen schräg vor seiner Brust. Die Mßndung deutete zur Decke hinauf.
Warren Bridges sah mich zuerst. Er stieĂ einen Fluch aus und sprang von seinem Stuhl in die HĂśhe. Polternd kippte der Stuhl um. Bridges' OberkĂśrper pendelte nach vorn. Seine Hand fuhr zum SechsschĂźsser.