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​Lone Star Kelly : Pete Hackett Western Edition 27

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Die Peitsche knallte. Die Zügel klatschten immer wieder auf die Rücken der vier Gespannpferde, die sich mächtig ins Zeug legten. Die großen, eisenumreiften Räder der Stagecouch zermalmten mit grässlichem Knirschen bis zu faustgroße Kieselsteine, rumpelten über felsigen Untergrund, dann mahlten sie wieder durch Inseln fußtiefen Schwemmsandes, den Schneeschmelze und Regen von den Felsmassiven gespült hatten. Die Kutsche ächzte in der Federung. Auf ihren rotgestrichenen Seitenwänden stand in großen, weißen Lettern geschrieben: ‘Wells & Fargo Co., Stageline’.

Rocky Donovan, der Kutscher, wischte sich mit dem Hemdärmel über die Augen, in deren Höhlen der Schweiß perlte und sie entzündete, spuckte dann zur Seite aus und fluchte: „Verdammte Hitze. Bin froh, wenn wir endlich in Nolan sind und uns ein kaltes Bier hinter die Binde kippen können.“

„Und ich kann es kaum erwarten, das verdammte Geld loszuwerden“, entgegnete Hank Wingate, der Begleitmann, ohne Rocky dabei anzusehen. „Erinnerst du dich an die schwarze Katze, die uns in Lubbock, als wir aufbrachen, über den Weg lief. Es war ein schlechtes Omen. Irgend etwas in mir sagt, dass wir ...“

Rocky lachte amüsiert auf. „Du und dein Aberglaube, Hank. Glaubst du denn wirklich an solchen Unsinn? Spinne am Abend, erquickend und labend!“ Rocky lachte schallend. „Spinne am Morgen, bringt Kummer und Sorgen!“ Er schüttelte sich regelrecht vor Lachen und ließ die Peitsche fliegen.