Zeit ist kein stabiler, überzeitlicher Faktor mehr, sondern selbst dem zeitlichen Wandel unterworfen: Unübersichtlichkeit, Beschleunigung und Flexibilität sind die temporalen Stichworte der Gegenwart. Beschleunigte und verflüssigte Zeitstrukturen bedeuten aber keineswegs das Ende von Kirche und Theologie, sondern fordern dazu auf, in jedem Ereignis mit Gott neu zu beginnen. Die Zeitdimension der Pastoral und der Theologie ist daher neu zu entdecken. Wenn jedes Ereignis im Leben die Möglichkeit von Veränderung und Neuanfang enthält, wird aus "befristeter Zeit" "von Gott eröffnete Zeit". Christliche Zeitpraktiken werden geprägt durch die schöpferische Gabe des Neubeginns.