Sprachkunst und VergÀnglichkeit der Welt:
eine lyrische Umkreisung des Endlichen, eine AnnÀherung an den Kern unseres Daseins
Was tun mit sterbenden KĂ€fern? Wir hören das Bersten des Panzers, das Knacken und Krosen. Das Echo kindlicher Grausamkeit im Kopf, gibt der ErzĂ€hler dem KĂ€fer das letzte Geleit zwischen Jetztnoch und Nichtmehr. Organisches â Körperliches und sich Auflösendes â wird mit Worten seziert, wird worthaft. Das Wettermachen ist programmatisch: Schauer, Gewitter und Graupel, heiteres Blau. Das Wetter wird zum eigenen Innersten, das nun Bezeichnungen dafuÌr finden muss. Und die Mehrsprachigkeit dient als Abgrenzung und AnnĂ€herung zugleich, mit jedem sich formulierenden Gedanken. Das Mundartliche ist dabei das Erdige, UrspruÌngliche.
Das Leben erfasst in Tönen, GerĂŒchen und GeschmĂ€ckern, in Formen, Linien, in Kreuchen und Fleuchen
Andreas Neeser zeigt mit diesem Gedichtband einmal mehr, was synĂ€sthetisches Schreiben bedeutet. Wie Form- und Formlosigkeit, Experiment und klassische Schemata in diesem Band ineinanderflieĂen und sich zu groĂer lyrischer Kunst und Kraft verbinden. Sinnlichkeit, Zerfall, Augenzwinkerndes und Ungeheures: Der Autor schafft eine schier unglaubliche Verflechtung literarischer Vielseitigkeiten; schafft Gedichte, die uns mit dem AuĂen verbinden, unser Innerstes zusammenbringen mit all dem, das um uns geschieht, das vorbeizieht, sich windet und erblasst.