Herbst 2012.
Der ehemalige Bänker und heutige Globetrotter Christian Söndermann wird in facebook von einer ihm unbekannten Frau angeschrieben und gebeten, sie zu seiner Freundesliste zuzulassen.
Christian stimmt dem zu, warnt aber: "Ich bin ein Streuner. Nicht das, was Frauen sich wünschen!"
Doch die Realschullehrerin Veronika Langhäuser findet Spaß an dieser Formulierung und an ihm, und es entwickelt sich ein intensives Schreiben, Chatten in Briefform in den PN, den Persönlichen Nachrichten auf facebook.
Christian möchte schnell ein date, ein persönliches Treffen arrangieren, Veronika hält ihn hin.
Nur über facebook und in zwei Telefonaten wächst eine Beziehung, eine intensive intime Verbindung, die schließlich in sexuellen Phantasien und pornographischen Texten gipfelt.
Der Autor, Johannes Tilly, lässt aber beide Romanfiguren immer wieder weit in ihr Leben zurückgreifen, lässt sie aus ihrer Kindheit, von ersten Lieben, Ehen und Beziehungen erzählen, lässt sie berichten von Dates und one-night-stands und zeigt, wie zerbrechlich und oft oberflächlich Beziehungskisten gezimmert sind.
Der Autor erzählt darüber hinaus autobiographisch von seinen beruflichen Erfahrungen als Lehrer und hinterfragt kritisch die heutige Unterrichtssituation an vielen Schulen. Auch der Beruf des Bänkers und seine Entwicklung in den letzten 40 Jahren wird kritsch geschildert.
Er lässt seine beiden Romanfiguren nicht nur die tatsächlichen Schreiben formulieren und Telefonate führen, immer wieder unterbricht er diese Statements mit Gedanken und
eigenen Bedenken und Interpretationen der beiden Protagonisten.
Schließlich glaubt Christian Söndermann Nägel mit Köpfen machen zu müssen und fährt gegen Veronika's ausdrücklichen Willen zu ihrer Wohnadresse in Miesenhain.
Er glaubt, die weibliche Psyche zu kennen, und interpretiert das deutliche "Nein" als einladendes "Trau dich!".
Doch Veronika lässt ihn vergeblich an der Haustür klingeln.