Wie gelingt es Diktaturen nach einer Phase von Gewalt und Terror, die Verhaltensweise der BevĂślkerung nachhaltig zu beeinflussen und dadurch ihre Herrschaft langfristig zu festigen? Stephan Merl nimmt erstmals vergleichend die kommunikativen Strategien des NSStaates, der DDR und der UdSSR (vor und nach Stalins Tod 1953) in den Blick: Wie wurde die BevĂślkerung jeweils in die kollektive Identität einbezogen? Wie wurde die Ăśffentliche Kommunikation kontrolliert? Welche Bedeutung kam dem nichtĂśffentlichen Kommunikationskanal 'Brief' zu? Und schlieĂlich: Wie ist das Ende der kommunistischen Diktaturen zu erklären? Zur Reihe: Was ist eigentlich Politik? Wo und wie wird Politik gemacht? Was ist politisch, was gilt als unpolitisch? Die historische Perspektive auf diese aktuellen Fragen zeigt: Es gab und gibt keine allgemeingĂźltigen und Ăźberzeitlichen Definitionen dessen, was unter Politik, dem Politischen oder der Bestimmung eines Sachverhalts als politisch verstanden wird. Die Reihe "Das Politische als Kommunikation" verfolgt die Erscheinungsformen des Politischen in Geschichte und Gegenwart. Pointierte Essays behandeln Strategien und Prozesse der Politisierung oder Entpolitisierung an ausgewählten Themen: von Fragen zu Ethnisierung und Ethnizität Ăźber die kommunikative Herrschaftssicherung in Diktaturen und die Begriffsgeschichte des Politischen bis hin zu politischen Räumen jenseits von Staat und Nation. Ein abschlieĂender Band nimmt die politikgeschichtliche Theoriediskussion selbst in den Blick.