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Postdigital: Medienkritik im 21. Jahrhundert

E-book


Die völlige Computerisierung der Lebenswelt entwickelt eine geradezu mahlstromartige Dynamik. Massenhaft sind die Köpfe ĂŒber die Bildschirme gesenkt und starren auf vereinheitlichten GerĂ€ten auf die ĂŒberall gleichen Apps. Von informationeller Autonomie kann keine Rede sein, dafĂŒr umso mehr von der »Fear of missing out«. Peter Schmitt analysiert in seinem fulminanten Essay diese neue NormalitĂ€t.

Die Gewalt dieses Umbruchs, der seit wenig mehr als zehn Jahren stattfindet, ist philosophisch noch kaum begriffen. Die Digitalisierung zerrt uns mit wachsender Dynamik in eine Existenzweise hinein, fĂŒr oder gegen die wir uns nicht entscheiden können. Sprache unterliegt dem Siegeszug der binĂ€ren Codierung, Musik, verfĂŒgbar wie Wasser und Gas, verliert real an Kontur und Substanz. IndividualitĂ€t als grundlegendes SelbstverhĂ€ltnis des Menschen diffundiert im Netz und Freiheit ist in der digital verwalteten Welt bedrohter denn je. Was bedeutet es, wenn der Mensch zum permanent ĂŒberwachten Programmanwender wird? Schmitt geht es weder um eine Verteufelung der uns umgebenden Technik noch um eine Ă€ngstliche Schutzhaltung. Sein Buch zielt auf ein angemessenes VerstĂ€ndnis des Digitalen und ein damit zusammenhĂ€ngendes neues, »postdigitales« SelbstverstĂ€ndnis der Anwender. Der Autor plĂ€diert fĂŒr eine zeitgemĂ€ĂŸe Medienkritik, die den Blick fĂŒr die Unwahrscheinlichkeit der Situation schĂ€rft, in die unsere Gesellschaft sich hineinmanövriert hat.