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Räuber in Serie : Politisierte Serienhelden von Robin Hood bis Rinaldo Rinaldini in europäischen TV-Produktionen der 1950er bis 1970er Jahre

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Außenseiter als Helden, Mediengeschichte als Zeitgeschichte: Produktion, Distribution und Rezeption europäischer Kinder- und Jugendfernsehserien in den ersten Jahrzehnten der TV-Geschichte

Robin Hood, Thierry la Fronde, Floris, Rinaldo Rinaldini – mittelalterliche und frühneuzeitliche Helden, die sich aufgrund von erlittenem Unrecht außerhalb der gesellschaftlichen Ordnung bewegten, hatten in den ersten Jahrzehnten der europäischen Fernsehgeschichte besonders in Serienformaten Konjunktur, die sich an Kinder und Jugendliche richteten.

Am Beispiel der auch global erfolgreichen englischen Produktion »The Adventures of Robin Hood« (1955–1960) und drei weiterer Serien aus Frankreich, den Niederlanden und der Bundesrepublik zeigt Gunter Mahlerwein, wie über den biografischen Hintergrund der Produzentinnen und Produzenten Themen wie etwa McCarthyismus, Vietnamkrieg, Massenvernichtungswaffen, französische Résistance, die deutsche Besetzung der Niederlande oder politische Polarisierungen in der ersten Jahrhunderthälfte medial verhandelt wurden. Ohne den transatlantischen Transfer zu vernachlässigen werden innereuropäische Austauschprozesse in Produktion und Distribution nachgezeichnet. In den Serien sichtbare Repräsentationen von Geschlecht, Kindheit und sozialer und ethnischer Differenz, Diskussionen um Medienwirkung und Rezeptionsanalysen geben Rückschlüsse auf gesellschaftliche Entwicklungen.