Nach dem Schutzbrief vom 11. November 1684 wurden sechs Juden und ihre Familien durch die Ortsherrschaft von Woellwarth in Essingen aufgenommen. Es handelte sich um den Vorsteher der kleinen jĂźdischen Gemeinde Zägg, er wird auch SĂźĂlin der Ăltere genannt, seinen Sohn SĂźĂlin, Mair Moses, Moses Polagg, Lazarus und Ezechiel. In den Jahren 1684 bis 1687 bezahlten die sechs genannten Familienväter das vereinbarte Schutzgeld. In der Abrechnung von 1688 wird Mair Moses nicht mehr aufgefĂźhrt; vermutlich war er in Essingen nicht mehr wohnhaft. Ab 1689 finden sich keine Abrechnungen mehr, so dass davon auszugehen ist, dass alle jĂźdischen Familien Essingen wieder verlassen hatten.
Die jĂźdischen Familien in Essingen wohnten in einem >Judenhaus< und lebten vor allem vom Vieh- und Warenhandel.
Spuren des jĂźdischen Friedhofes im Gewann Kemmle kĂśnnen nicht mehr festgestellt werden, zumal auf dem GrundstĂźck keine Bestattungen vorgenommen wurden.