10. Jahrhundert:
Marozia, Gräfin von Tusculum, ergriff nach dem Tod ihrer Eltern die Macht in Rom, nannte sich "Senatrix et Patricia Romanorum" und übernahm das Amt der "Vestaratrix", des 1. weiblichen Kämmerers und Finanzverwalters im Vatikan. Sie regierte mit harter Hand, war dreimal verheiratet, hatte ungezählte Liebhaber, setzte willkürlich Päpste ein und ab und liess sie im Kerker ermorden, sogar den eigenen Sohn, Papst Johannes X. Das Papsttum befand sich moralisch auf dem Tiefpunkt und in Marozias völliger Abhängigkeit. Die Pornokratie (Hurenherrschaft) begann mit Marozias Mutter Theodora (I.), erreichte mit der Tochter den Höhepunkt und das Ende. Sie waren zwei der berüchtigtsten Frauen der frühmittelalterlichen Geschichte Italiens. Ein schonungsloses Zeitbild, basierend auf historisch-biografischen Begebenheiten.