"Spiel im Morgengrauen" ist wohl mit das Beste, was Schnitzler je geschrieben hat. Wie Willi das Geld ständig gewinnt und verliert, was später noch passiert und welche schwierigen Wege er gehen muss und welche Ăberraschungen er erlebt, das ist durch und durch genial - komisch, dramatisch und unsagbar spannend.
Arthur Schnitzler wurde am 15. Mai 1862 in Wien geboren, starb am 21. Oktober 1931 ebenda. Epiker und Dramatiker; stammte aus groĂbĂźrgerlichem jĂźdischen Elternhaus, studierte Medizin und interessierte sich schon frĂźh fĂźr Psychologie. Ab 1890 gehĂśrte Schnitzler dem Literatenzirkel um Hermann Bahr an. 1895 wurde er mit der BurgtheaterauffĂźhrung von "Liebelei" einem breiten Publikum bekannt. Der ab 1888 entstandene Einakterzyklus um die dekadente Gestalt des Anatol prägte das Schnitzler-Bild sehr stark. Aufgrund seiner kompromisslosen Darstellung war Schnitzler immer wieder heftigen Angriffen ausgesetzt. Die Erzählung "Leutnant Gustl" (1900), bahnbrechend durch die Verwendung des inneren Monologs, zog fĂźr Schnitzler den Verlust des Offiziersrangs nach sich. Das Drama "Professor Bernhardi" (entstanden 1912) konnte aus ZensurgrĂźnden bis 1918 nicht aufgefĂźhrt werden. Mit "Der grĂźne Kakadu" (1899) brachte Schnitzler die Hofkreise gegen sich auf, und sein "Reigen", 1900 "als unverkäufliches Manuskript" auf eigene Kosten in 200 Exemplaren gedruckt, verursachte im Jahr nach der UrauffĂźhrung 1920 einen Skandal; daraufhin verbot Schnitzler weitere AuffĂźhrungen. Im 1. Weltkrieg stimmte Schnitzler niemals in die Kriegsbegeisterung ein. In der 1. Republik galt er zu Unrecht als "Dichter einer versunkenen Welt" und Schilderer des "sĂźĂen Mädels".