Erstmals publiziert: Der aufschlussreiche Briefwechsel zwischen den Freunden Aby Warburg und Franz Boll.
Die Briefe zwischen Aby Warburg und dem Heidelberger Altphilologen Franz Boll - bislang in der Warburg-Forschung wenig beachtet - werden hier erstmals vollständig publiziert. Die Korrespondenz begann 1909 mit einem Brief Warburgs und dauerte bis zu Bolls Tod 1924 an. Aus dem anfänglichen wissenschaftlichen Austausch wurde allmählich eine enge, sich gegenseitig fĂśrdernde und stĂźtzende Freundschaft. Die Briefe zeigen, wie sich beide Gelehrte fĂźr die Offenlegung des Spannungsverhältnisses zwischen Orient und Antike als Schwerpunkt ihres wissenschaftlichen Arbeitens einsetzten, ein Verhältnis, das sie als grundlegend fĂźr die europäische Kultur ansahen. Der Briefwechsel schlieĂt daher eine wichtige LĂźcke in der bisherigen Warburg-Forschung und hilft, die Rätsel um den "Bilderatlas Mnemosyne" zu klären. Die Korrespondenz mit Boll gibt zugleich einen tiefen Einblick in Warburgs Arbeitsweise und ist ein wertvolles Dokument Ăźber seine Zeit im Sanatorium in Kreuzlingen. Immer wieder versuchte Warburg, zur Arbeit zurĂźckzukehren, und wandte sich mit Fragen und Bitten an Boll, der sich u. a. zusammen mit Gertrud Bing und Fritz Saxl um die Publikation seiner Aufsätze kĂźmmerte. SchlieĂlich dokumentieren die Briefe auch die Vorgeschichte zu Warburgs letztem Werk: Der Ausstellung Ăźber "Sternglauben und Sterndeutung" im Planetarium in Hamburg.