Es war wieder einmal spät geworden. Gegen 18 Uhr kam ich endlich zu Hause an. Die unsägliche Hitze dauerte nun schon zwei Wochen. Bereits beim ersten Blick durch die groĂe Glasscheibe nach DrauĂen bemerkte ich neben meiner Lebensgefährtin eine weitere mir wohl unbekannte weibliche Person auf einer der Liegen. Die beiden Frauen hatten es sich offensichtlich gemĂźtlich gemacht und genossen die Hitze des Tages im Schatten der Terrasse.
Nachdem ich mein Jackett sowie den Aktenkoffer in der Diele abgelegt hatte, machte ich mich innerlich erleichtert auf Richtung Garten. Ich hatte gerade die weit geĂśffnete SchiebetĂźre durchquert, als mein Blick auf die Beine jener Unbekannten fielen. Es waren lange, kräftige GliedmaĂen. Sie strahlten in ihrer Festigkeit und Straffheit jenen erotischen Reiz aus, den nur ein reifes Frauenbein zu vermitteln vermag. Diese dĂźrren, knochigen Stelzen der Kleiderständer, die sich Model nennen, mĂśgen Inbegriff von Schlankheit sein. Sie taugen als erotisches Signal an einen Mann rein gar nichts. Sie wirken wie aus Metallteilen zusammengeschraubt und strahlen nur kĂźhle Sachlichkeit aus. Wie anders waren diese Frauenbeine, die mir in ihrer runden Ăppigkeit, in der Weite glatter Haut ein stilles Begehren entgegen schleuderten: Sie wollten gestreichelt und liebkost werden. Alles an ihnen schien danach zu rufen, sie sanft mit der Handfläche zu berĂźhren und zu massieren, bis jedes einzelne Härchen an ihnen sich aufrichtet und bis einen wohligen Schauer sich in die untersten Regionen ihrer Besitzerin zieht.