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Technischer Fortschritt und Arbeitslosigkeit

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SpĂ€testens mit der Weltwirtschaftskrise, deren deutlichstes Symptom der 'Black Thursday', der Zusammenbruch der New Yorker Börse am 24. Oktober 1929 ist, tritt ein neues PhĂ€nomen in der westlichen Welt auf: die Massenarbeitslosigkeit. Der erste Ökonom, der eine wirtschaftstheoretische Studie dazu anstellt, ist Emil Lederer mit seinem Werk 'Technischer Fortschritt und Arbeitslosigkeit'. Lederer identifiziert als Erscheinungen des 20. Jahrhunderts neben den Erfindungen, die ökonomisches Wachstum und BeschĂ€ftigung schaffen, auch die kapital- und arbeitssparenden technisches Fortschritte, die 'technologische Arbeitslosigkeit' mit sich bringen; in einer Depression kommt die konjunkturbedingte Arbeitslosigkeit hinzu.

An der Konzeption kurzfristiger Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wirkt Lederer wĂ€hrend der Weltwirtschaftskrise mit, hĂ€lt diese aber fĂŒr keine langfristige Lösung, da hierzu auf die 'veralteten Produktionsmethoden' zurĂŒckgegriffen wird. Dauerhaft könne die erhöhte ProduktivitĂ€t beispielsweise durch eine Senkung der Arbeitszeit wieder zur VollbeschĂ€ftigung fĂŒhren. Zur Steuerung der BeschĂ€ftigung schlĂ€gt Lederer eine stĂ€rkere staatliche Planung der Wirtschaft vor.

Es gibt bis heute keine vergleichbare Studie, was auch daran liegen mag, dass Auswirkungen einzelner technologischer Fortschritte auf den Arbeitsmarkt schwer zu separieren und statistisch zu fassen sind. Das PhÀnomen der 'strukturellen Arbeitslosigkeit' ist jedoch empirisch zu beobachten. Dadurch erhÀlt Emil Lederers Monografie 'Technischer Fortschritt und Arbeitslosigkeit' bis heute ihre AktualitÀt.