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Und essen werden wir die Katze

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Biografien kann man an- und ausziehen, sich umhĂ€ngen oder sich daran aufhĂ€ngen, zumindest literarisch. Meist ist es umgekehrt. Biografien schreiben fest: Afghanischer FlĂŒchtling. Österreichische SozialhilfeempfĂ€ngerin. Aber wie lange bleibt der FlĂŒchtling ein FlĂŒchtling? Und warum bleiben der SozialhilfeempfĂ€ngerin so viele TĂŒren verschlossen? Nadine Kegele sucht die Leerstellen und Zwischentöne und changiert zwischen Lossagung und Neuschreibung. Sie zerteilt LebenslĂ€ufe in ihre Bausteine, baut Collagen aus Wörtern und Bildern – und geht dabei weit ĂŒber die Genregrenzen hinaus.

Nadine Kegele hört nicht nur den Stimmen genau zu, die sich ihr anvertrauen, sie schaut auch jedem Wort genau auf die Finger. Sie befragt seine vorder- und tiefgrĂŒndige Bedeutung und erkennt Sprache als hochpolitisches Instrument. Jede ErzĂ€hlung schĂ€rft den Blick auf die Gesellschaft und zeugt von einer großen Lust am Finden und Erfinden.

"Wirf Flugzettel ab wie in dem MĂ€rchen vom Krieg, wirf sie in dampfende KĂŒchen, in Krabbelstuben, in die Dauerwellen unter den Trockenhauben der Frisiersalons."