Als Leo Trotzki am 20. August 1940 vom stalinistischen Agenten Ramon Mercader erschlagen wurde, stand die Menschheit an der Schwelle der gröĂten Katastrophe ihrer bisherigen Geschichte. In Deutschland, Italien und Spanien waren faschistische Regime an der Macht. Ein Jahr vorher hatte mit dem deutschen Einmarsch in Polen der Zweite Weltkrieg begonnen. In den folgenden fĂŒnf Jahren sollten achtzig Millionen Menschen an der Front, in Gaskammern, vor ErschieĂungskommandos und im Bombenhagel der StĂ€dte ums Leben kommen. Es waren die gröĂten und bestialischsten Verbrechen der bisherigen Geschichte.
Der Mord an Trotzki stand in engem Zusammenhang mit der Vorbereitung dieser Verbrechen. Seine Ermordung war der Höhepunkt eines, wie der russische Historiker Wadim Rogowin schrieb, »politischen Völkermords«, dem eine ganze Generation revolutionÀrer Sozialisten zum Opfer fiel. Ohne diese Enthauptung der sozialistischen Arbeiterbewegung hÀtten, wie ich im Laufe meines Vortrags zeigen werde, der Zweite Weltkrieg und der Holocaust nicht stattfinden können.