(0)

Was ihr nicht seht oder Die absolute Nutzlosigkeit des Mondes

E-book


»Diesen Text wird nie jemand lesen.« Ein namenloser ErzĂ€hler, der seinem Erfolg im Kunstbetrieb und der Zivilisation den RĂŒcken kehrt und ins Offene aufbricht. Ein Kunstwerk, das bei seiner Vollendung schon wieder zerstört werden soll. Und ein Dorf, das nur noch in den ErzĂ€hlungen eines Einzelnen existiert.

Zwei MÀnner begegnen sich dort, wo auf Google Maps die Umrisse unscharf werden, im Hinterland bei der Autobahn, wo schon lange niemand mehr absichtsvoll hingelangte. Der eine will in einer verlassenen Lagerhalle ein gigantisches Labyrinth aus Papier erschaffen, das nie jemand zu Gesicht bekommen soll. Sein Vorhaben entwickelt er, grimmig und entschlossen, im ZwiegesprÀch mit einem Publikum, dem er sich zugleich vehement verweigert.

Der andere, der von ihm Giacometti genannt wird und dessen Anwesenheit ihm zunĂ€chst gar nicht gelegen kommt, widersetzt sich dem Lauf der Dinge, indem er Nacht fĂŒr Nacht von seinem Dorf erzĂ€hlt, das hier einst gestanden hat, bevor es einer Kohlegrube weichen musste. Einander beĂ€ugend, suchend und doch auf Abstand haltend bewegen sich die beiden Gestalten am Rand der Grube, ungewollt VerbĂŒndete in der Verteidigung des Ortes gegen Anfechtungen von außen.

Magdalena Saigers DebĂŒt ist ein poetischer, kunstvoll konstruierter Roman ĂŒber die Suche nach Wahrhaftigkeit in einer entfremdeten Welt.