Große Schriftstellerinnen wie Patricia Vandenberg, Gisela Reutling, Isabell Rohde, Susanne Svanberg und viele mehr erzählen in ergreifenden Romanen von rührenden Kinderschicksalen, von Mutterliebe und der Sehnsucht nach unbeschwertem Kinderglück, von sinnvollen Werten, die das Verhältnis zwischen den Generationen, den Charakter der Familie prägen und gefühlvoll gestalten.
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»Ich mache mir wirklich Sorgen um dich, mein Kind. Es muß etwas geschehen.« »Aber warum denn, Schwester Oberin? Mir geht es gut bei Ihnen.« Die Oberin des Waisenhauses ist eine gütige alte Dame, die sich immer wieder redlich bemüht, niemanden merken zu lassen, wie innig sie ihr ältestes Findelkind ins Herz geschlossen hat. »Man muß aber doch an deine Zukunft denken. Ich möchte so gern, daß du einen richtigen Beruf ausübst, damit du deinen eigenen Weg gehen kannst, wenn du großjährig bist.« Das schmale, hochaufgeschossene Mädchen mit dem fröhlichen Gesicht lacht unbekümmert auf. »Ich mag aber nicht weg von hier. Hier fühle ich mich wohl. Sie sind meine Mutter geworden von dem Tag an, an dem Sie mich da draußen vor den Stufen gefunden haben. Bitte, bitte, Schwester Oberin, erzählen Sie doch noch einmal, wie es damals war, und auch, weshalb Sie mir diesen schrecklichen Namen gegeben haben. Wenn ich wirklich irgendwo einen Beruf lernen und meinen Namen Berta Mai nennen würde, gäbe es bestimmt Lachstürme.« Die Oberin lächelt vor sich hin. der unbeschwerten Wesensart ihres Schützlings. »Ja, mein Kind, das war so: An einem wunderschönen Maiabend gingen wir Schwestern zur Andacht in die Kapelle. Als ich gerade die Stufen vor der großen Haustür hinunterkam, hörte ich plötzlich aus dem dichten Rhododendrongebüsch dort drüben klägliches Weinen. Natürlich ging ich hinüber und fand versteckt ein kleines weißes Bündel. Mit jämmerlich aufgerissenem Mündchen schrie ein winziges Menschlein vor Hunger.« »Und weiter?«