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Wilhelm Schmidt: Bochumer Pfarrer in dramatischer Zeit

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Es gibt nur wenige historisch-kritische Biographien über Gemeindepfarrer. Die Zahl der Arbeiten über Bischöfe, Präsides, Theologieprofessoren, über Synoden und über evangelische Verbände ist demgegenüber beachtlich. Auch über Bochumer Pfarrer aus der Zeit des Kaiserreiches, der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit existieren bislang nur die über Hans Ehrenberg und Walter Engelbert. Es gäbe aber noch viele Pfarrer in Bochum, die es verdient hätten, mit ihren Lebensläufen in dramatischer Zeit dargestellt zu werden.

Hier wird nun der Versuch gemacht, den Werdegang des Hilfspredigers und Pfarrers des Melanchthonbezirks der Gemeinde Wiemelhausen Wilhelm Schmidt aufzuzeichnen. Die ersten Kapitel geben Einblicke in seine Jugend- und Studentenzeit wie in seine Vikarszeit bis 1938. In diesem Jahr kommt Schmidt in die Gemeinde Wiemelhausen, die durch den Gemeindekirchenkampf zwischen den beiden Lagern der Deutschen Christen und der Bekennenden Kirche gekennzeichnet ist. Seine Zeit als Frontsoldat und als Kriegsgefangener nimmt einen breiten Raum ein. In der Nachkriegszeit ist er in seinem Gemeindebezirk bis 1950 der einzige Pfarrer, der einen Neuaufbau der zerrissenen Gemeinde versucht. Unsere Untersuchung geht zeitlich bis zu seinem Weggang aus Bochum nach Paderborn 1955.