"Das Zauberwort ist kurz, und einfach auszusprechen: Ein guter wissenschaftlicher Text ist ein Filter. Weil alle Beteiligten nur wenig Zeit zum Lesen haben, setzen sich im Netz diejenigen Formate durch, die Ăbersicht verschaffen. Sie lassen das, worum es nicht geht, einfach weg. Sie reduzieren, in der Sprache der Ăkonomen ausgedrĂźckt, die Informationsgewinnungskosten ihrer Benutzer. Denn bezahlt wird - Sie erinnern sich - in Zeit."
Anbruch einer neuen Ăra, Umbruch, Revolution: Die Expansion der digitalen Kanäle wird seit fast dreiĂig Jahren als radikaler Neuanfang beschrieben. Aber wieso tauchen in den Prophezeiungen Ăźber die Zukunft nach dem Siegeszug der vernetzten Computer so beharrlich VersatzstĂźcke aus der Vergangenheit auf, die fĂźnfzig, hundert Jahre oder noch älter sind?
Voraussagen ßber die digitale Zukunft sind mit Geschichte kontaminiert. Geht ja nicht anders. Offenbar ist ihnen das aber peinlich. Deswegen reden sie so gerne davon, was durch "das Netz" unwichtig werden wird. Versuchen wir es anders herum. Was ermÜglichen einem die neuen Kanäle beim wissenschaftlichen Schreiben, und welches alte Zeug wird durch sie unverzichtbar?