Der berühmteste Spruch der indischen Geistesgeschichte tat tvam
asi wird in den vorherrschenden advaitavedantischen Interpretationen,
als Ausdruck der Identität von brahman (›Urgrund‹) und atman
(›Selbst‹) interpretiert. In der vorliegenden Untersuchung, die sich
zugleich als Einführung in die älteren Upanisaden versteht, wird hingegen
gezeigt, wie der vedische Lehrer Uddalaka das Verhältnis von
brahman und atman neu überdenkt, indem er brahman durch das sat
(›Seiendes‹) ersetzt und nun das Verhältnis von sat und atman als Kausalverhältnis
deutet, ohne die Erscheinungswelt zu negieren.