Zum Zusammengereimten
Gottfried Wilhelm Sacer nannte einst sein Zusammengereimtes "Reime dich, oder ich fresse dich". Seine so betitelte Satire erschien 1673 und in der Titelei stand zu lesen:
Reime dich, oder ich fresse dich: das ist, deutlicher zu geben, Antipericatametanaparbeugedamphirribificationes Poeticae oder Schellen- und Scheltenswürdige Thorheit Boeotischer Poeten In Deutschland.
O einundzwanzigstes Jahrhundert! O Sprachentwicklung! Es ist eine Lust, jetzt zu leben (frei nach Ulrich von Hutten, 1488-1523). Hätte er's wirklich so gesagt, dann möchte man dem alten Ritter und Humanisten beim Lesen des Titels der Sacerschen Satire Recht geben.
Für alle, die diese Titelei nicht abgeschreckt hat, sich selbst einmal an Reimereien zu versuchen - und das kann sehr viel Freude bereiten, empfehle ich drei unverzichtbare Werkzeuge:
1. einen PC mit beherrschbarer Textverarbeitung
2. ein Synonymwörterbuch und/oder einen umfangreichen Thesaurus (meistens schon Teil der Textverarbeitungsprogramms)
3. und last but not least: Peregrinus Syntax: "Deutsches Reimlexikon"!
Ich nenne meine Machwerke bewusst Reimereien, um sie von Lyrik und Poesie abzugrenzen.
Und nun reimt man alle schön!