Dieses Buch ist eine sehr persönliche Reminiszenz an Kinoerlebnisse der 1970er- und 1990er-Jahre. Viele Szenen lesen sich wie aus einem guten Actionfilm mit Jean Paul Belmondo oder einer der anderen Größen jener Zeit. Die klassischen Action-Szenen werden kontrastiert mit diffus traumartig realistischen Bildern einer auch heute oft noch als randständig verorteten Sexualität.
Ein Serienmörder treibt in französischen Metropolen sein Unwesen. Jeden Tag eine andere Stadt. Jedes Mal ein fürchterliches Gemetzel. Es gibt keine Spur, nur Vermutungen. Die Nationalpolizei ist rat- und hilflos. Immer stammen die Toten aus dem Umfeld eines Bordells und haben spezielle sexuelle Vorlieben. Ein böser Kardinal steigt aus seiner Gruft, eine gotische Kathedrale stürzt tosend in sich zusammen. Ein Leben lang unterdrückte Phantasien und tief sitzende frühkindliche Verletzungen entladen sich zu einem furiosen Gewitter umfassender Zerstörung. Dieses Buch beschreibt einen Film, der in einer komplexphantastischen Bilderwelt die Geschichte eines Mannes zeigt, der in der Spannung zwischen Anpassung und aufbegehrender Rache an sich selbst zerbricht. Und: Er trägt seine Verletzung in die nächste Generation weiter.
Im Anhang des Buches findet sich ein Interview mit der Autorin und der Herausgeberin. Ein lesenswerter sehr direkt persönlicher Einblick in die Schreibwerkstatt zweier Schwestern, die sich in ihrer Kreativität gegenseitig befruchten.