GegenStandpunkt: 3-18

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Der Geist der Nation 2018: GehĂ€ssiger Nationalismus, der sich immer noch unterdrĂŒckt vorkommt

Wenn es nach dem nationalen Zeitgeist, der öffentlichen Aufregung und Stimmung im Lande geht, leidet das Volk an nichts so sehr wie an den ‚anderen‘. Im Innern an den FlĂŒchtlings-‚massen‘: Die Armutsgestalten, die es dank vorsorgender Politik lĂ€ngst immer weniger hierher schaffen, stören unsere schöne Ordnung, bringen Verbrechen in das Land, in dem es KriminalitĂ€t vorher kaum gegeben hat, machen sich in unserem Sozialsystem breit, das bekanntlich ein Kleine-Leute-Paradies ist... Es scheint die wichtigste Sorge zu sein, dass das deutsche Volk sich nach innen und außen der Angriffe auf ‚seine Anrechte‘ und ‚seinen wohlverdienten Wohlstand‘ zu erwehren hat. Das Volk fordert sein Recht – und das besteht in Ausgrenzung der anderen, im eisern festgehaltenen Standpunkt, dass denen nicht zusteht, was 'unser' ist. Und die öffentlichen und politischen Volksbetreuer wĂ€lzen die verstĂ€ndnisvolle Frage, inwieweit das Volksempfinden nicht Recht hat und mit seiner nationalistischen Missgunst und GehĂ€ssigkeit Recht kriegen muss. Denn darĂŒber streiten die Politiker lĂ€ngst selbst: Ob sie es nicht an Schutz des eigenen Volks vor ‚Überfremdung‘, also an nationalem Egoismus nach innen und außen haben fehlen lassen. Wenn dann ‚besorgte BĂŒrger‘ aus dem Ruder und in Pogromstimmung auf den PlĂ€tzen dieser Republik zusammenlaufen, dann haben genau dieselben Politiker aber ĂŒberhaupt kein VerstĂ€ndnis mehr. In einem gesunden Rechtsstaat liegt das Monopol auf Gewalt, nach der das gesunde Volk einen so unstillbaren Bedarf hat, nĂ€mlich ganz allein bei ihnen.

Der anspruchsvolle Nationalismus des Exportweltmeisters Deutschland

Die offiziellen AnwĂ€lte einer Besinnung auf die eigenen Werte und Rechte wissen, dass die Nation mit ihrem ‚Wohlstand‘ von handfesteren Leistungen lebt als vom rĂŒcksichtslos bedientem Fremdenhass und der Abwehr von Asylsuchenden und anderen Schmarotzern an den Leistungen deutschen Volksfleißes und -gehorsams: von seinem Status als Exportweltmeister nĂ€mlich, seinem kapitalistischen Erfolg mit Auto-, Maschinen- und sonstiger wettbewerbsfĂ€higer ‚Spitzenindustrie‘ auf dem Weltmarkt. Dass gerade in Zeiten globaler Krisen- und VerdrĂ€ngungskonkurrenz dieser Erfolg gegen andere Nationen ausschlĂ€gt, dass deutsche GeschĂ€ftstĂŒchtigkeit deren Unternehmen aus dem Markt wirft und ein ganzes europĂ€isches Staatenumfeld in Europa in Zahlungs- und Haushaltsnöte stĂŒrzt – das geht darum in Ordnung; die wenig bekömmlichen Nebenwirkungen des automobilen Personen- und Warenverkehrsirrsinns, an dem Deutschland so weltmeisterlich verdient, sowieso. Zu ernsten Sorgen aber sehen sich deutsche Politiker veranlasst, weil die Grundlagen dieses deutschen Wachstumserfolgs bedroht sind. Die kommen in diesem Zuge allesamt zur Sprache. Angefangen von der hemmungslos ausgenutzten amerikanischen Lizenz zur globalen Bereicherung, die unter Trump nun fraglich wird; ĂŒber die freche Rollenzuweisung an China als gefĂ€lligst immerzu wachsend zahlungsfĂ€higer Nachfrager fĂŒr deutsche Produkte, der nun zum immer grĂ¶ĂŸeren Konkurrenten wird, der nicht bestellt war; bis hin zu den gnadenlos strapazierten europĂ€ischen Partnern, die mit den Niederlagen, die Deutschland ihnen beibringt, nicht den schönen Euro beschĂ€digen sollen, den es an ihnen verdient: Das sind die wirklichen, gegensĂ€tzlichen und im VerhĂ€ltnis zu den anderen notwendig konflikttrĂ€chtigen Grundlagen des Erfolgs, den Deutschland als sein Recht beansprucht, dessen ErfĂŒllung ihm der ganze kapitalistische Globus schuldig ist und schuldig zu bleiben droht.

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