Rathenauplatz

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Noch ein „Köln-Roman“, aber diesmal völlig anders als das Übliche! Auf über tausend Seiten (in zwei Bänden) wird die Lebensgeschichte des deutsch-italienischen Architekten Anton Giovanni Werth erzählt, den alle nur Tonio nennen, und in dieser Lebensgeschichte spiegelt sich zugleich die Geschichte der Stadt Köln von 1881 bis zum Frühjahr 1933. Dabei knüpft der Autor an die Handlung seines Romans „Himmelsleiter“ an und führt sie fort. Im Laufe des Geschehens kristallisieren sich vier große Themen heraus: Das Schicksal der Stadt Köln vom Kaiserreich bis zum Beginn des „Dritten Reiches“, die Entwicklung des Neuen Bauens von den Anfängen bis zur Herausbildung des Internationalen Stils, die Begegnung des Helden mit dem Judentum und das Erstarken von Nationalismus und Antisemitismus in Deutschland. Dabei begegnen uns namhafte Gestalten aus der Zeitgeschichte, allen voran Konrad Adenauer, aber auch die berühmten Kölner Architekten Wilhelm Riphahn und Dominikus Böhm. Und immer wieder ist es die Stadt Köln selbst, durch die uns der Autor führt.

Die Handlung entwickelt sich in konzentrischen Kreisen um einen Platz in der Kölner Neustadt. Zu Kaisers Zeiten hieß er Königsplatz, in den Weimarer Jahren Rathenauplatz und im „Dritten Reich“ Horst-Wessel-Platz. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges heißt er wieder Rathenauplatz. An diesem Platz steht die große Kölner Synagoge, 1899 wurde sie eingeweiht, in den Pogromen 1938 verwüstet und vom Bombenkrieg fast völlig zerstört. Nach dem Krieg wurde sie wieder aufgebaut wie so vieles in Köln und am zwanzigsten September 1959 ein zweites Mal geweiht. Der Platz gibt dem Roman seinen Namen, die Synagoge gibt ihm seine Seele.

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