Schwarzwasser Radio Logbuch

Hector war ein schĂŒchterner junger Mann, der den ganzen Tag lieber fĂŒr sich alleine blieb und sich nichts aus Geselligkeit machte. Falls ihn dann doch ĂŒberraschenderweise einer seiner wenigen Bekannten zum Essen einlud oder ihn gar in ein Konzert mit Jordi Savall mitnehmen wollte, war er im höchsten Grade aufgeregt. Zuerst suchte er AusflĂŒchte, wenn dies aber nicht fruchtete, fĂŒgte er sich wohl oder ĂŒbel in sein Schicksal. Er schlief schlecht, machte sich Sorgen, Angstschweiß brach aus, wenn er an das bevorstehende Ereignis dachte. Aber da es kein Entrinnen gab, fĂŒgte er sich in sein Schicksal wie ein Mann – und es geschah tatsĂ€chlich nichts Schlimmes. Hector genoss es hin und wieder sogar, zumindest was das Konzert betraf. Doch wenn die nĂ€chste Einladung drohte, ging das unheilvolle Prozedere wieder von vorn los. Es war ihm unmöglich aus seinen guten Erfahrungen, RĂŒckschlĂŒsse auf die kommenden Ereignisse zu ziehen. Hector fĂ€ngt immer wieder bei Null an.