Ein missmutiger Witwer, der jeden Tag der Nachbarin hinter der Gardine winkt. Eine Frau im Krankenhaus, die ständig ruft, um nicht vergessen zu werden. Ein Alzheimerpatient, der jede Sorte Kleidungsstück doppelt anzieht. Ein Straßenräuber, der von drei kleinen Hunden in Schach gehalten wird: Die Erzählungen von Martin Grigat sind voll von Beobachtungen, in denen Tragik und Komik eng beieinander liegen und hinter dem Alltäglichen immer wieder das Absurde sichtbar wird.
Der 1971 in Oyten geborene Autor erkrankte im Jahr 2003 an einer besonders schweren Form von Multipler Sklerose. Seine Geschichten verfasst er mithilfe eines Computers, der sich mit den Augen bedienen lässt. Einige der Texte in diesem Buch sind autobiografisch und erzählen vom Leben mit der Krankheit und in dem Pflegeheim, in dem er heute zu Hause ist - aber auch von der Zeit davor, von seiner Leidenschaft für Billard und Handball wie von - manchmal unwiderstehlich komischen - Erlebnissen bei der Ausbildung und bei der Bundeswehr.
Neben autobiografischen Stücken und fiktiven Prosaskizzen runden drei Kurzkrimis das Buch ab. Und überall besticht Martin Grigat mit einer schnörkellosen Sprache, einem lakonischen Ton und nicht zuletzt mit immer wieder aufscheinendem trockenem Humor.