Fast 100 Jahre alt geworden ist Walter Kaufmann, der am 15. April 2021 in Berlin starb. Dort war er am 19. Januar 1924 auch geboren worden – allerdings als Jitzchak Schmeidler, uneheliches Kind einer aus Polen nach Deutschland ausgewanderten Jüdin, die im großen Kaufhaus Tietz am Alexanderplatz arbeitete. Im Alter von drei Jahren wurde er von dem jüdischen Rechtsanwalt Dr. Sally Kaufmann und dessen Frau Johanna adoptiert und nach Duisburg gebracht. Walter, wie er jetzt hieß, war acht Jahre alt, als in Deutschland die Nazis an die Macht kamen, was für seine Familie und für ihn furchtbare Folgen hatte. Seine leibliche Mutter und seine Adoptiveltern wurden ermordet. Er selbst hatte das Glück zu überleben, gelangte 1939 mit einem der letzten überhaupt möglichen Kindertransporte über die Niederlande nach England, wurde später als „enemy alien“ nach Australien deportiert und kehrte Mitte der 1950er nach Europa, Deutschland und in die DDR zurück. Mit seinem australischen Pass bereiste er von dort aus die Welt und brachte abenteuerlich und spannend, aber auch mit einer klaren politischen Haltung geschriebene Texte, Reportagen und Erzählungen, Romane mit. Das Autorenbuch „Begegnung mit einem Jahrhundertzeugen“ möchte neugierig machen auf Walter Kaufmann und sein Lebenswerk, präsentiert auch viele Textauszüge aus seinen Büchern, von denen fast alle bei EDITION digital als E-Books verfügbar sind.
Begegnung mit einem Jahrhundertzeugen
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