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»Der Leib ist ein erstaunlicherer Gedanke...«

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Unter der ›Leitwährung‹ der Naturwissenschaften ist die sogenannte

Psychotherapie ihres wesentlich verstehenden Zugangs zum Menschen

beraubt worden. Selbst die ›Psychosomatik‹ kann die Aufspaltung

in einzelne Teilbereiche der menschlichen Existenz nicht überwinden.

Auch in der Psychoanalyse hat die Entwicklung dazu geführt,

die leiblichen Aspekte im Raum des Denkens und der Phantasie zu

bannen, den Leib zum chirurgischen ›Körper‹ zu machen. Der ›Körper‹

ist aber immer schon der tote Leib und eine ›Seele‹ gibt es gar

nicht, sondern geht begrifflich auf einen Übersetzungsfehler zurück.

Es gibt viele begriffliche Unsauberkeiten, die dem menschlichen Sein

nicht gerecht werden. Selbst der Begriff der ›Körperpsychotherapie‹ ist

irreführend, da die sogenannten PsychotherapeutInnen weder ›Körper‹

noch imaginäre ›Seelen‹ behandeln. Vielmehr geht es immer um

den leidenden Menschen, der dies in der Art und Weise seines Daseins

›leibt‹. Daher scheint der Begriff der ›leibfundierten Daseinsanalyse‹

passender, zumal hier der verstehende Zugang zum Menschen wieder

stärker betont wird. Und da Sprache Bewusstsein formt, wird zugleich

der Versuch unternommen, in der Schreibweise alle Geschlechter zu

repräsentieren. Lebendige Beispiele aus der leibfundierten Daseinsanalyse

machen diese Art des Zugangs deutlich. Ferner wird den Pionieren

einer leibfundierten ›Psychoanalyse‹ und den Ergebnissen der

modernen Säuglingsforschung gebührender Raum gegeben.