Menschen brauchen Mythen, zur Orientierung, zur Einfügung in die Welt, aber auch als Mahnmal, das erratisch über die Welt hinausragt. Aber schon Aristoteles konnte mit den Mythen nichts mehr so recht anfangen, für ihn galten nur Vernunft und Geist. Dieser bloße und flache Rationalisierungsprozess im Mittelalter wird anhand der Zwei-Reiche-Lehre nachgezeichnet. Er mündete in Descartes' Analyse der Welt und in der technokratischen Moderne. Nur Russland weist heute in seiner tiefen Religiosität über den materialistischen Nihilismus hinaus.