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Du sollst leben, Ilka! : Chefarzt Dr. Norden 1221 – Arztroman

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Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden!

So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!

Seit einigen Wochen lebte Ilka in der gemütlichen Einliegerwohnung im Souterrain ihres Elternhauses. Mit den beiden geräumigen Zimmern, dem modernen Bad und der kleinen Einbauküche bot die Wohnung allen Komfort, um sich darin wohlzufühlen. Und das tat Ilka auch. Sie fühlte sich hier ausgesprochen wohl. Sie mochte die Wohnung, und sie verstand sich blendend mit ihren Eltern, Sigrun und Lothar Jentsch. Trotzdem sehnte sie den Tag herbei, an dem sie endlich wieder eine eigene Wohnung beziehen konnte. Als Sechsundzwanzigjährige, die gleich nach dem Schulabschluss das Nest verlassen hatte, war sie es gewohnt, auf eigenen Beinen zu stehen und ihren Haushalt zu führen. Sie vermisste ihre Eigenständigkeit und fand es nicht richtig, nun wieder hier zu leben. Ilka sah fast liebevoll zu der blauen Mappe, die auf ihrem Wohnzimmertisch lag und in der sich der Mietvertrag für eine entzückende kleine Dachgeschosswohnung in der Münchner Innenstadt befand. In sechs Wochen wurde sie frei, und Ilka konnte sie dann endlich beziehen. Und bis dahin würde sie es noch ein wenig genießen, Zeit mit ihren Eltern zu verbringen und ihrer Mutter unter die Arme zu greifen, der vermehrt gesundheitliche Probleme zu schaffen machten. Ilka nahm ihren Rucksack, packte ihr Handy ein und griff nach ihrer dünnen Strickjacke, obwohl die kräftig scheinende Sonne schon jetzt einen heißen Sommertag versprach. Ihre Eltern saßen auf der großen Terrasse hinter dem Haus beim Frühstück. Sigrun freute sich, dass Ilka vorbeischaute, bevor sie zur Arbeit aufbrach. »Wenn du ein bisschen früher aufgestanden wärst, hätten wir zusammen frühstücken können.« »Ach, für einen Kaffee reicht meine Zeit schon noch aus.« Ilka nahm ihrem Vater dankbar die volle Kaffeetasse ab. »Fahrt ihr nachher in die Praxis?« »Ja«, beantwortete Sigrun die Frage und sah dabei nicht glücklich aus.