Notarzt Dr. Winter ist eine großartige neue Arztserie, in der ganz nebenbei auch das kleinste medizinische Detail seriös recherchiert wurde.
In der Klinik wird der Chefarzt der Unfallchirurgie mit den schwierigsten, aufregendsten Fällen konfrontiert, die einem Notarzt begegnen können. Im Leben des attraktiven jungen Arztes gibt es eigentlich nur ein Problem: Seine große Liebe bleibt ganz lange unerfüllt. Die Liebesgeschichte mit der charmanten, liebreizenden Hotelmanagerin Stefanie Wagner sorgt für manch urkomisches, erheiterndes Missverständnis zwischen diesem verhinderten Traumpaar.
Sein Rücken schmerzte, und er wünschte sich das Ende dieses schweren Eingriffs herbei. Aber hoch war es nicht soweit, noch hing das Leben des jungen Patienten, den sie nun schon seit mehr als drei Stunden operierten, an einem seidenen Faden. Dr. Adrian Winter versuchte sich ein wenig zu entspannen, den Rücken zu entlasten, während er zusah, wie sein Assistent Bernd Schäfer die Durchgängigkeit eines zerrissenen Gefäßes überprüfte. Der Mann, um dessen Leben die Ärzte um Dr. Winter kämpften, war etwas mehr als 25 Jahre alt, von Beruf Chemielaborant und in einer kleinen Fabrik im Osten der Stadt beschäftigt. Am frühen Morgen hatte er ein Experiment gewagt, das leider schiefgegangen war – und ihn um ein Haar das Leben gekostet hätte. Jetzt lag er im OP der Kurfürsten-Klinik in Berlin, hatte schwerste Verbrennungen und ein paar gefährliche Wunden am linken Arm und im Brustbereich. »Hält er noch eine Weile durch?« Fragend wandte sich der Chef der Unfallabteilung an Dr. Werner Roloff, den Anästhesisten. »Es geht noch. Aber der Kreislauf sackt immer wieder ab. Ihr solltet euch beeilen«, meinte der erfahrene Narkosearzt. Adrian nickte. Er hatte es gleich geahnt, daß sie in dieser ersten Operation nicht alle Verletzungen und Verätzungen optimal behandeln konnten. Nur die schlimmsten Schäden hatte er heute repariert, die Nachkorrekturen würden noch eine Weile dauern – und dem Patienten viel Geduld abverlangen. Aber er würde leben, er würde mit großer Wahrscheinlichkeit wieder gesund werden, und nur das zählte. Adrian versorgte noch die Verätzungen an der Schulter, dann trat er völlig erschöpft vom OP-Tisch zurück, über dem die großen Lampen jetzt auch erloschen.