Am nächsten Morgen erinnerte er sich an diesen Gedanken mit dem ehrfürchtigen Schauder eines Menschen, den ein außergewöhnliches Schicksal im Vorübergehen berührt hat. Er erinnerte sich daran, während er an Roses Bett saß und ihr wieder und wieder seine Fahrt beschrieb, bis er das letzte Quäntchen Drama herausgepresst hatte. Und Rose, die so blass und krank aussah, die aber, wie die Ärzte sagten, wieder ganz gesund werden würde, Rose blickte aus den Kissen voll Bewunderung zu ihm auf, wie zu einem Helden, der nach bestandenem Abenteuer zurückgekehrt war. Als er sie ansah, verstummte Max nach einem Augenblick, dann nahm er ihre Hand. Sie lag warm und lebendig in der seinen. Er drehte sie um und strich vorsichtig mit dem Daumen über das Handgelenk, bis er den gleichmäßigen Pulsschlag spürte. Plötzlich war ihm, als habe er etwas sehr Wichtiges zu sagen...
Der Roman Eine Prise Gift von F. R. Lockridge (eigentlich Richard Orson Lockridge; * 26. September 1898 in Missouri; † 19. Juni 1982 in South Carolina) erschien erstmals im Jahr 1948; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1962.
Der Signum-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur.