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Familienglück

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In einer seiner persönlichsten Novellen erzählt Tolstoi vom Glück und Unglück einer jungen Ehe. Die 17-jährige Mascha aus gutem Hause soll einen Mann finden und beherzigt den Rat ihrer verstorbenen Mutter, Sergej, den weitaus älteren Freund der Familie, zu heiraten. Zunächst ist Mascha völlig erfüllt vom Eheleben und strebt danach, sich ihrem Mann gänzlich hinzugeben. Bald jedoch kommen ihr Zweifel, immer stärker wird die Senhsucht nach mehr Unabhängigkeit, nach der großen Stadt und nach mehr Liebe und Leidenschaft. Obwohl Sergej versucht, ihr diese Wünsche zu erfüllen, ist es doch der stürmische italienische Marchese und seine Liebesbekundungen, die immer mehr Raum in Maschas Herz einnehmen.

Leo Tolstoi (1828–1910), eigentlich Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi, gilt weithin als einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller. Als Sohn eines Adelsgeschlechts wurde er in realitvem Reichtum geboren, studierte Jura und nahm als Soldat am Kaukasuskrieg teil. Die Erfahrungen, die er dort machte, wurden zur Grundlage seiner ersten Erzählungen. Nach dem Krieg widmete er sich zunehmend humanistischen Zielen und veröffentlichte mehrere Werke, darunter "Anna Karenina" und "Krieg und Frieden", welche seinen weltweiten Ruhm begründeten. Tolstoi hinterließ ein beachtliches Werk, das sich häufig mit moralischen Fragen beschäftigt, und ihm seinen Status als Gigant der russischen Literatur sicherte.