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Gelis kleiner Findling : Sophienlust Bestseller 89 – Familienroman

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Der Sophienlust Bestseller darf als ein Höhepunkt dieser Erfolgsserie angesehen werden. Denise von Schoenecker ist eine Heldinnenfigur, die in diesen schönen Romanen so richtig zum Leben erwacht.

Das Kinderheim Sophienlust erfreut sich einer großen Beliebtheit und weist in den verschiedenen Ausgaben der Serie auf einen langen Erfolgsweg zurück. Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.

Gert Wieland war in Eile. Er wollte so rasch wie möglich nach Hause, und natürlich standen die Ampeln an jeder Kreuzung auf Rot. Seine Geduld wurde auf eine recht harte Probe gestellt, bis er den Wagen endlich in die Tiefgarage unter dem Mietshaus fahren konnte, in dessen oberstem Stockwerk er eine geräumige Mansardenwohnung hatte, die ihm zugleich als Fotoatelier diente. In Eile war Gert Wieland eigentlich immer, wenn er beruflich unterwegs war. Denn sein Töchterchen Angelika, genannt Geli, mußte dann meistens allein zu Hause bleiben. Nur selten ließ es sich einrichten, daß er die Kleine mitnahm. Geli war nun vier Jahre alt. Seit anderthalb Jahren lebte Gert Wieland allein mit dem Kind – seit anderthalb Jahren betrauerten Vater und Töchterchen den tragischen Verlust der geliebten Mutti, die bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Geli war ein liebes kleines Ding und für ihr Alter außerordentlich verständig. Dennoch ergaben sich für ihren Vater manchmal schwierige Situationen. Mit den praktischen Erfordernissen des Alltags wurde Gert Wieland leicht fertig. Man hätte ihn einen emanzipierten Mann nennen können. Er wußte mit der Waschmaschine umzugehen, kochte recht gut und war sogar in der Lage, einen abgerissenen Knopf wieder anzunähen. Komplizierter wurde es, wenn es um Gelis wachsende Selbständigkeit ging. Solange sie sehr klein gewesen war, hatte sie sich ohne besondere Probleme davon überzeugen lassen, daß es gefährlich war, die Tür zu öffnen oder ans Telefon zu gehen. Neuerdings hingegen wuchs ihr Wissensdurst. Gert Wieland hätte Geli gern in einem Kindergarten untergebracht, doch leider war kein Platz verfügbar. Man hatte ihm Hoffnung auf das nächste Jahr gemacht. Geli war vorgemerkt, aber damit war dem Vater im Augenblick wenig gedient. Schon mehrmals hatte Geli dem Briefträger geöffnet, obgleich ihr Vater ihr immer wieder einschärfte, daß sie das nicht tun dürfe.