Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Phillip von Hohenbrunn stand mit bleichem Gesicht und feuchten Augen an einem der Fenster des grauen Salons von Schloss Sternberg und sah hinaus in den beleuchteten Park. Soeben hatten die Bankräuber in der Stadt ein paar Geiseln freigelassen – der kleine Fürst gehörte dazu, nicht aber seine fünfundsiebzigjährige Mutter. Sie war mit den zurückgelassenen Geiseln nach wie vor in der Gewalt von vier vollkommen unberechenbaren Männern mit Schusswaffen. Er wagte nicht, sich auszumalen, was passieren könnte, wenn auch nur einer von ihnen die Nerven verlor. Baron Friedrich von Kant trat neben ihn und sagte mit ruhiger Stimme: »Ich halte es für ein gutes Zeichen, dass sie angefangen haben, die Geiseln freizulassen, Herr von Hohenbrunn, auch wenn Ihre Mutter noch nicht dabei ist.« Phillip schüttelte den Kopf. Im Hintergrund hörte er seine Frau Florentine mit Baronin Sofia und ihren beiden Kindern Anna und Konrad sprechen. »Ich kann das nicht so positiv sehen wie Sie«, erwiderte er. »Die müssen doch mittlerweile supernervös sein. Da genügt ein falsches Wort, und alles gerät außer Kontrolle. Außerdem, Sie haben es doch selbst gehört: Zwei der Freigelassenen sind verletzt, da sind ja Schüsse gefallen. Die fackeln nicht lange. Und, Herr von Kant, ich kenne meine Mutter. Sie kann sehr impulsiv sein, und dann ist sie nicht sehr vorsichtig in ihrer Wortwahl.« »Aber offenbar ist ihr bis jetzt nichts passiert, jedenfalls nach allem, was wir wissen. Die Verletzten haben sie freigelassen …« »Wer sagt Ihnen, dass das alle Verletzten waren?« Erneut schüttelte Phillip den Kopf. »Bevor ich sie nicht munter und lebendig vor mir sehe, glaube ich gar nichts.