Die protestantische Kirchengeschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts in Deutschland hat sich öfter mit der Frömmigkeitsgeschichte befasst. Dabei hat sie nicht nur den jeweiligen Zeitgeist widergespiegelt, sondern auch wichtige Erkenntnisse für die Frömmigkeitsgeschichtsforschung gewonnen, die nicht verloren gehen dürfen. Dass diese heute nur noch ökumenisch und interdisziplinär betrieben werden kann, ist einleuchtend. Umso mehr sollten die von Karl Sell bis Kurt Nowak dargelegten Erkenntnisse aus der evangelischen Kirchengeschichtsforschung über den Gang und die Geschichte der Frömmigkeit beachtet werden. Denn die aus protestantischer Sicht nach verschiedenen Seiten hin offene Forschung ist - gerade in einer Zeit der Umbrüche und theologischen Veränderungen - beachtlich und kann den interdisziplinären Forschungsansatz unterstützen.