Theklas Erbschaft ist eine Erzählung von Wilhelm Raabe.
Auszug:
Eines Sommers, wie der des Jahres achtzehnhundertfünfundsechzig, konnte sich der bekannte, gottlob zu jeder Zeit vorhandene »älteste Greis« nicht erinnern, und es wurde dadurch den Meteorologen künftiger Jahrhunderte ein gewiß recht merkwürdiger Präzedenzfall geschaffen. Die Tage vom Mai bis zum September gemahnten den Schreiber dieses sehr lebhaft an eine Reihe durchgesägter Schädeldecken von Selbstmördern, welche er einst in einem anatomischen Museum mit Wehmut und mit unendlichem Respekt vor den Staatsgesetzen, die einen solchen unglücklichen Prädestinierten, welcher Hand an sich legt, noch immer der Anatomie von Rechts wegen und nicht von Nützlichkeits wegen zuweisen, betrachtete. Diese Hirndecken zeichneten sich sehr abnorm durch Gewicht und Textur vor denen der Leute, welche eines sogenannten natürlichen Todes oder durch die Hand des lieben Nächsten zu sterben berufen sind, aus, und ruhig kann ich es dem Leser überlassen, die Verbindungsstriche des Gleichnisses selber zu ziehen.