Die Geschichte der Isländischen Republik ist die Geschichte von Flüchtlingen, Abenteurern und Freigeistern, die sich einem aufstrebenden Alleinherrscher entziehen und auf jener entfernten Insel aus Feuer und Eis einen eigenen Staat aufbauen.
Schon im Jahr 930 hatte sich das neue Staatswesen so weit entwickelt, dass das Althing als Nationalversammlung aller wahlberechtigten Isländer gegründet wurde. Es besteht durch alle Wirrungen der Zeit bis heute.
Die Geschichte der Isländischen Republik ist aber auch eine Geschichte des Scheiterns. Aristoteles soll gesagt haben, dass "Demokratie entsteht, wenn man nach Freiheit und Gleichheit aller Bürger strebt und die Zahl der Bürger, nicht aber Ihre Eigenart berücksichtigt." Diese Eigenarten wie Eitelkeit, Machtgier und die Konzentration von Vermögen aufgrund rücksichtlosen und eigennützigen Verhaltens führten dazu, dass diese fortschrittliche und vorbildliche Gesellschaftsordnung der Wikinger zerfiel und dem Untergang geweiht war. Lachender Dritter war der Norwegische König, unter dessen Herrschaft die Republik schließlich kam.
Und genau das macht den Untergang der Isländischen Republik auch heute noch hochaktuell. Wenn Einzelne sich ein System zum eigenen Vorteil zunutze machen, dann wird es für alle gefährlich.