Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt.
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
»So, und nun schlaf schön.« Terese Wolters beugte sich über ihre Enkeltochter Melanie und drückte der Zehnjährigen einen Kuss auf die Nasenspitze. »Ich kann aber nicht schlafen. Tini geht es gar nicht gut«, widersprach das Mädchen jedoch in weinerlichem Tonfall und warf einen traurigen Blick auf den Meerschweinchenkäfig. »Seit Tagen will sie nicht mehr fressen und läuft gar nicht mehr herum.« »Ich sage deinem Papa, dass er morgen mit Tini und dir zum Tierarzt geht. In Ordnung?« »Papa interessiert sich nicht für Tini. Die ist ihm egal. Wie überhaupt alles, seit Mama tot ist«, erklärte Melanie bedrückt. Terese erschrak. Gewöhnlich war ihre Enkeltochter trotz des Verlustes der Mutter vor einigen Jahren zu einem fröhlichen und unbeschwerten Kind herangewachsen und ließ sich nicht anmerken, was in ihr vorging. Dass sie die Veränderung ihres Vaters seit dem Unfalltod seiner Frau offenbar dennoch so sehr bewegte, stimmte die Großmutter zutiefst nachdenklich. »Mach dir mal keine Sorgen, Meli. Ich kümmere mich darum«, versicherte Terese noch einmal. Damit war das Kind endlich zufrieden und legte den müden Kopf in die Kissen. Als die Großmutter die Tür leise ins Schloss zog, war sie schon fast eingeschlafen.