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Vom Urzustand zum Gesellschaftsvertrag

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Was bedeutet soziale Gerechtigkeit? Was ist gerecht, und wie sieht eine gerechte Gesellschaft aus? Um möglichst objektive Antworten zu erhalten, schlug der Harvard-Professor John Rawls 1971 folgendes Gedankenexperiment vor:

Stellen wir uns vor, wir kommen mit unseren Mitmenschen zusammen, um die Regeln zu bestimmen, nach denen wir zusammenleben wollen. In einem fairen Diskurs bestimmen wir die »Spielregeln«, wie gesellschaftliche Güter zukünftig verteilt werden sollen. Doch damit niemand die Regeln zum eigenen Vorteil aufstellen kann, sind wir von einem »Schleier des Nichtwissens« umgeben, der uns sämtliche persönlichen Informationen raubt: Interessen, Aussehen, Intelligenz, Körperkraft, Religiosität, Geschlecht, Hautfarbe, soziale Stellung und sogar die Generation, der wir angehören.

Welche Regeln würden wir wohl in einem derartigen Urzustand aufstellen? Das Buch ist eine Einladung, sich diesem Gedanken hinzugeben. Als Neuentwurf der Rawls’schen Gerechtigkeitstheorie wird, unter Einbezug zahlreicher Wissenschaften von Soziologie über Psychologie bis Neurowissenschaften, ein Weg aufgezeigt, Gesellschaft alternativ zu denken.