Ja, auch die Frage wird in diesem Buch beantwortet, wo denn nun blauer Mohn blüht. Sogar auf zweifache Weise. Aber vor allem wird sich zeigen, ob die Liebe hält, die sich da langsam entwickelt zwischen dem Matrosen Bert Müller, den alle nur Kußmaat nennen, und seinem Mädchen, das auf verschiedene Weise ein ganz besonderer Mensch ist.
Und Kußmaat merkt, dass er um seine Liebe kämpfen muss, wenn er sie behalten will. Und sein Mädchen. Es ist eben eine ernsthafte Sache.
INHALT:
Die Begegnung
Der nächste Tag, die nächste Nacht und der übernächste Tag
Die Stille ist nicht stumm
Und du bist fern, und du bist nah
Eisgang
Wie hoch mich deine Küsse tragen
Fahrtwind
LESEPROBE:
Da stürmt der Läufer in das Zimmer. «He, Kussmaat. Anruf von unten - ’ne Puppe!»
Kussmaat schreckt hoch, denn er trägt nur die Turnhose und die Jacke des Trainingsanzuges.
«Für mich?», fragt er.
«Denkste für mich?», fragt der Läufer. «Wenn du sie nicht brauchst - ich nehme sie dir ab!»
Während Kussmaat sich überhastet anzieht und noch vergisst, einen Knopf zu schließen, fliegt die Botschaft durch alle Zimmer des Nachrichtenzuges: die Puppe vom Kussmaat! Jetzt stehen auch die am Fenster im Waschraum, die in den Zimmern auf den Betten gelegen haben. Und solange Kussmaat sich noch anzieht, nun ganz allein im Zimmer, kann man schon seine Witze machen. Aber die Münder bleiben offen. So ein Mädchen verschlägt ihnen den Atem: so blond! Und die Figur! Beine hat die! Mann! Da kann man verstehen, dass Kussmaat so wild ist, wenn er an sie denkt.
«Aber sie lässt ihn nicht ran», witzelt Eddi. «Das sieht man der an. Die ist stolz. Der schönste Pudding ist blöd, wenn man ihn nicht essen kann.»
Das erste Diensthalbjahr schweigt, auch Siggi, obwohl er etwas sagen möchte, aber er verkneift sich die Bemerkung.
Und eigentlich hat ja Eddi auch recht. Nur würde er die Worte vor Kussmaat sagen?
Kussmaat läuft die Treppe hinab, nimmt drei Stufen auf einmal, stößt zusammen mit Leutnant Wulf von den Aufklärern, der um die Ecke biegt.
«Sie haben wohl persönlichen Alarm, Genosse Müller?»
«So kann man das sagen, Genosse Leutnant», platzt Kussmaat atemlos heraus.
Leutnant Wulf lacht. «Na, dann laufen Sie los!»
Miriam steht vor der Tür des Besucherraumes.
«Hallo, Miriam.» Kussmaat sieht verstohlen hoch zu dem Fenster, durch das die Soldaten des Nachrichtenzuges herabblicken, Gesicht an Gesicht!