Markus Roschitz zeigt in dieser Studie, wie sich der Nationalsozialismus Anfang der 1930er Jahre in der weststeirischen Region Schwanberg etablieren und trotz des Betätigungsverbots für die österreichische NSDAP im Juni 1933 ein bedeutender politischer Faktor bleiben konnte. Eingebettet in eine große Rahmenerzählung werden unter anderem der gescheiterte Putschversuch im Juli 1934, die darauffolgende Strategieänderung der lokalen NS-Organisation, die Situation der "österreichischen Legionäre", die Gegenmaßnahmen des autoritär regierten Staates und die weiteren wesentlichen Entwicklungen und Ereignisse bis zur nationalsozialistischen Machtübernahme im März 1938 modellhaft dargestellt. Anhand des gewählten mikrohistorischen Ansatzes und der Heranziehung einer Vielzahl bislang unbekannter oder nicht verwendeter Quellen aus verschiedenen Archiven werden die Spezifika und Besonderheiten lokalpolitischer Phänomene in den Landgemeinden der agrarisch und vom Bergbau dominierten historischen Region Schwanberg eingehend analysiert und bisher vernachlässigte Aspekte der Geschichte des Nationalsozialismus auf lokaler Ebene kritisch und detailreich aufgearbeitet.