Die Tochter des WiderstĂ€ndlers Adam von Trott reflektiert ĂŒber die »knospenden Saaten«, die ihr Vater ihrer Familie und der Nachwelt hinterlassen haben.
Adam von Trott war erst 35 Jahre alt, als er am 26. August 1944 wegen Mitwirkung am Umsturzversuch des 20. Juli gegen Hitler hingerichtet wurde. Ein Gegner des NS-Regimes von Anfang an, betrieb er seit 1939 dessen Sturz und wurde nach mehreren gescheiterten BemĂŒhungen zum engen Mitstreiter Stauffenbergs. Trott scheute keine Gefahr, um auf Auslandsreisen im Dienst des AuswĂ€rtigen Amts fĂŒr den deutschen Widerstand zu werben. Seine Gabe, Kontakte zu knĂŒpfen und Freundschaften zu schlieĂen, zeichnete ihn aus. Trott verband Heimatliebe mit Weltoffenheit. Studienjahre in Oxford, Reisen durch die USA und ein Studienaufenthalt in China verliehen ihm Weitblick.
Im Kreisauer Kreis trat er fĂŒr ein zukĂŒnftig gemeinsames Europa ein. Im Abschiedsbrief an seine junge Frau Clarita schreibt er, »ein SĂ€mann ĂŒberlĂ€sst nicht gerne knospende Saaten anderen zur weiteren Bearbeitung«.