Ängste haben Hochkonjunktur: Pandemie, Klimaveränderung, Bankenkrise. Dabei weist uns die deutsche Sprache als Angstprofis aus, gefangen zwischen Mahnwache und Wahnmache. Wir erstreiten vor Gericht das Sorgerecht – das Recht auf Sorge. Die Schmetterlinge im Bauch: Sorgenfalter. Und es gibt weitere verräterische Vokabeln: Furcht erregend, zum Beispiel. Dabei wusste schon Franklin D. Roosevelt: "Ihr habt nichts zu fürchten als die Furcht selbst."
Thomas C. Breuer findet einen unkonventionellen und ergebnisorientierten Zugang zu Ängsten, seien sie archaisch wie Tod, Dunkelheit und Piranhas oder zeitgemäß wie die Angst, kein Netz zu haben oder die Paketzustellerin zu verpassen. Alphabetisch geordnet von Achluophobie bis Zoophobie, vermeidet das Buch bewusst jede Form von Didaktik, verfolgt aber klare Ziele: Abstand zu den eigenen Ängsten gewinnen, Mut machen, und eine Brücke schlagen über den täglichen Horror.