Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Als Graf Claus von Kahlenfels das Literaturhaus betrat, in dessen größtem Saal gerade eine Lesung veranstaltet wurde, blieb er verblüfft stehen: Offenbar waren an dieser Lesung so viele Leute interessiert gewesen, dass nicht alle Platz gefunden hatten. Die Saaltüren waren weit geöffnet, eine dichte Traube von Mensch stand davor, die mehr oder weniger vergeblich versuchten, von dem Vortrag auch hier draußen in der Eingangshalle noch etwas mitzubekommen. Claus wandte sich an die Frau am Empfang, die er gut kannte, weil er oft hierherkam. Sein heutiger Besuch hatte allerdings weniger mit seiner Leidenschaft für Bücher zu tun, sondern er war lediglich vor dem erneut einsetzenden heftigen Regen geflüchtet, der den Menschen nun schon seit Tagen die Laune verdarb. »Was ist denn da los, Frau Kremer?«, erkundigte er sich. »So viel Auftrieb sieht man hier ja selten.« »Das wissen Sie nicht, Graf von Kahlenfels?«, rief die Angesprochene. »Arabella von Hoyningen stellt ihr neuestes Buch vor – es ist wieder sehr, sehr spannend geschrieben, ich habe es natürlich gleich gelesen, weil ich ja wusste, dass sie zu uns kommen würde. Die Lesung ist aber schon zu Ende, die haben Sie also leider verpasst.« »Sie ist Reiseschriftstellerin, oder?« Brigitte Kremer nickte lebhaft. »Ja, und zwar eine sehr gute. Sie kann nicht nur schreiben, sie schafft es auch, den Menschen, denen sie auf ihren Reisen begegnet, so nahe zu kommen, dass sie nach ihren Gesprächen etwas über sie zu berichten hat, was über das übliche Blabla hinausgeht. Auf diese Weise bringt sie einem dann auch das jeweilige Land nahe. Wenn man selbst keine Zeit oder kein Geld zum Reisen hat, sind ihre Bücher eine tolle Möglichkeit, das auszugleichen.« »Klingt, als wären Sie ein Fan von ihr«, bemerkte Claus lächelnd. Sie errötete unter seinem amüsierten Blick.