Auguste Rodin / Mit 96 Vollbildern Rainer Maria Rilke - Rodin war einsam vor seinem Ruhme. Und der Ruhm, der kam, hat ihn vielleicht noch einsamer gemacht. Denn Ruhm ist schlieĂlich nur der Inbegriff aller MiĂverständnisse, die sich um einen neuen Namen sammeln.Es sind ihrer sehr viele um Rodin, und es wäre eine lange und mĂźhsame Aufgabe, sie aufzuklären. Es ist auch nicht nĂśtig; sie stehen um den Namen, nicht um das Werk, das weit Ăźber dieses Namens Klang und Rand hinausgewachsen und namenlos geworden ist, wie eine Ebene namenlos ist, oder ein Meer, das nur auf der Karte einen Namen hat, in den BĂźchern und bei den Menschen, in Wirklichkeit aber nur Weite ist, Bewegung und Tiefe.Dieses Werk, von dem hier zu reden ist, ist gewachsen seit Jahren und wächst an jedem Tage wie ein Wald und verliert keine Stunde. Man geht unter seinen tausend Dingen umher, Ăźberwältigt von der FĂźlle der Funde und Erfindungen, die es umfaĂt, und man sieht sich unwillkĂźrlich nach den zwei Händen um, aus denen diese Welt erwachsen ist. Man erinnert sich, wie klein Menschenhände sind, wie bald sie mĂźde werden und wie wenig Zeit ihnen gegeben ist, sich zu regen.