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Aus einer Stadt am Meer

E-book


Die »fiktionale Autobiografie« eines unmittelbaren ErzÀhlers

Norman Levine zĂ€hlt zu den großen ErzĂ€hlern der kanadischen Literatur, der mit Hemingway verglichen und vornehmlich durch sein Kurzgeschichtenwerk bekannt wurde, auch hierzulande. Sein zweiter und letzter Roman von 1970 musste lange auf seine deutsche Übersetzung warten.

Joseph Grand, ein kanadischer Reiseschriftsteller, lebt mit seiner Frau Emily und den drei kleinen Töchtern in einer englischen KĂŒstenstadt in Cornwall. Das Leben ist hart, von Geldsorgen bestimmt, dem Warten auf den nĂ€chsten Scheck, um ausstehende Rechnungen und die Miete zu zahlen. Das Essen wird rationiert. AuftrĂ€ge bleiben aus. Die soziale Isolation zerrt an den Banden der Familie. Grands AusflĂŒge nach London, so er sie sich leisten kann, bieten die einzige Abwechslung vom tristen Alltag. Hier besucht er Albert, einen reichen EinzelgĂ€nger, oder Charles, einen erfolgreichen Maler. Doch bringen diese Treffen nur kurzzeitige Ablenkung vom tĂ€glichen Kampf um die Existenz, seine Ehe und die Kinder.

Meisterhaft gelingt es Levine, das schwierige Dasein des KĂŒnstlers zu schildern. Dabei verzichtet er auf jeglichen Überschwang und setzt ganz auf die NĂŒchternheit und IntensitĂ€t seines raren Schreibstils.