Dr. Max Brinkmeier besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten. Dennoch ist er, der lange Jahre erfolgreich in Afrika praktiziert hat und dort so viele Menschenleben retten konnte, einen Augenblick ratlos, als ihn der Hilferuf von daheim erreicht. Sein Vater, der in einem kleinen bayerischen Bergdorf als Landarzt mit ebenso großem Geschick jahrzehntelang tätig gewesen ist, kann die heimatliche Praxis nach einer Herzattacke nicht länger weiterführen.
Max war damals nicht ganz im Frieden von zu Hause geschieden, und jetzt überlagern sich bei ihm verschiedene existentielle Gefühle.
In Afrika hat er eine wirkliche Lebensaufgabe gefunden. In der Heimat wird er dringend benötigt.
Die Ärztin, der seine große Liebe gilt, wirkt mit ihm gemeinsam auf der Missionsstation und ist inzwischen fest verwurzelt auf dem afrikanischen Kontinent.
Dr. Max Brinkmeier muß sich entscheiden – und Sie erwartet die spannendste, gefühlvollste Arztromanserie! Die beliebte Schriftstellerin Sissi Merz erreicht in diesen eindrucksvollen Romanen den Höhepunkt ihres Schaffens.
Über Wildenberg, der kleinen Gemeinde im Berchtesgadener Land, lag an diesem sehr frühen Aprilmorgen noch die Stille der eben vergangenen Nacht. Im Osten schimmerte ein schmales Band von Lila und Gold, das einen Schönwettertag ankündigte. Und es sollte ein besonderer Tag werden, nicht nur für zwei Menschen, die sich von Herzen lieb hatten und sich das Jawort geben wollten. Ganz Wildenberg war zum Hochzeitsfest von Lukas Brinkmeier und Tina Bader eingeladen. Der Erbhofbauer und Bruder des Landarztes von Wildenberg, Dr. Lukas Brinkmeier, hatte ein wenig das Gefühl, noch zu träumen, als er an diesem Morgen erwachte. Nun sollte es also endlich soweit sein. Auf der markanten Miene des jungen Mannes zeigte sich ein zufriedenes Lächeln. Fast hatte er schon nicht mehr daran geglaubt, daß die hübsche Krankenschwester noch die Seine werden würde. Immerhin war es schon über ein Jahr her, daß sie sich kennengelernt hatten. Lukas hatte sich quasi auf den ersten Blick in Tina verliebt, was sonst eigentlich gar nicht seine Art war. Denn der Bauer schloß sich nur zögernd an andere Menschen an. Mit Tina und ihm war das ganz anders gewesen. Zwischen ihnen hatten sofort Harmonie und Vertrauen geherrscht. Und daran hatte sich nichts mehr geändert, auch wenn Lukas Tina mit seiner Eifersucht einmal fast in die Flucht geschlagen hätte. Der junge Mann besaß kein sehr ausgeprägtes Selbstbewußtsein, er hatte sich lange Zeit seinem älteren Bruder unterlegen gefühlt. Immerhin war Max ein »Studierter«, er hatte zehn Jahre in Afrika gelebt und in der Entwicklungshilfe gearbeitet. Und nun führte er die Landarztpraxis weiter, die der Vater einst gegründet hatte. Lukas war sich da als einfacher Landmann und Bauer eher dumm und minderwertig vorgekommen.