Ein spannendes Gedankenexperiment über den Wert des menschlichen Lebens: Selma Lagerlöfs Antikriegsroman „Das heilige Leben" vertauscht auf metaphorische Weise Krieg und Kannibalismus.
Schweden, kurz vor dem ersten Weltkrieg: Sven Elversson kehrt von einer Nordpolexpedition nach Hause zurück. In einer Predigt des Dorfpfarrers wird er beschuldigt, das Fleisch seines Kameradens gegessen zu haben, nachdem den Expeditionsteilnehmern die Lebensmittel ausgingen. Fortan wird er von den Dorfbewohnern gemieden. Zu allem Überfluss verliebt er sich in die Frau des Pfarrers. Doch die Lage ändert sich, als die Schrecken des Krieges Elverssons vermeintliche Tat in den Hintergrund rücken lassen. Ein düsterer und spannender Roman vor beeindruckender Kulisse.
Selma Lagerlöf (1858-1940) ist neben Astrid Lindgren die wohl bekannteste schwedische Schriftstellerin. 1909 als erste Frau mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet, zählen ihre Werke zur Weltliteratur. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zu Büchern und zum Schreiben. Nachdem sie zunächst als Lehrerin arbeitete, wandte sie sich schnell der Schriftstellerei zu. Ihr Debütroman "Gösta Berling" sowie "Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson" machten sie über die Grenzen ihres Landes hinaus weltbekannt. Ihre Werke wurden in über 40 Sprachen übersetzt. Eindrucksvoll und erzähltechnisch raffiniert ergründet sie unter dem Deckmantel von Mythen, Sagen und Legenden die Komplexität der menschlichen Seele sowie die gesellschaftspolitischen Themen ihrer Zeit.